If Life is a Game...

Veröffentlicht am 23. September 2025 um 21:15

... dann habe ich Regeln gefunden!

Es war einer dieser Nachmittage, an denen man einfach im Hostel-Bett liegt und ins Grübeln kommt. Ich starrte die Decke an, lauschte dem Gemurmel aus der Gemeinschaftsküche und begann über das Leben zu philosophieren. Gab es nicht irgendeine Art Gesetzmäßigkeit, einen roten Faden, nach dem sich alles fügte? Ich bildete mir ein, schon ein paar davon entdeckt zu haben – dank vieler Gespräche mit anderen Reisenden. Jeder brachte seine eigenen Erfahrungen und Sichtweisen mit, und ich versuchte, die Essenz daraus zu ziehen.

Am Ende blieb für mich ein Gedanke hängen: Das Leben ist ein Wunderwerk aus Momenten und Begegnungen.
Wären wir nicht zufällig genau hier zusammengekommen, hätten wir all diese Geschichten, Erkenntnisse und Erfahrungen nie geteilt. Ein Hostel ist eben mehr als ein Dach über dem Kopf – es ist eine wahre Begegnungsstätte.

Das ganze Leben ist ein Quiz...

Mit einem Lächeln summte ich vor mich hin: „Das ganze Leben ist ein Quiz und wir sind nur die Kandidaten …“ – dieser alte Song von Hape Kerkeling kam mir in den Sinn. Und plötzlich dachte ich: Wenn das Leben wirklich ein Quiz ist – dann muss es doch irgendwo auch Spielregeln geben. Oder?

Mit dieser Frage im Kopf machte ich mich auf den Weg in die Stadt. Ich lief vorbei an der Bibliothek, in der ich oft saß, wenn es regnete. Vorbei am Museum, wo ich gern Menschen beobachtete. Durch einen kleinen Park, und schließlich führte mich mein Weg zum Bahnhof. Dort gab es diese Billig-Buchläden – erkennbar an den roten Punkten auf den Büchern. Ich liebte es, dort zu stöbern, immer in der Hoffnung, ein bisschen Inspiration zu finden.

Und an diesem Tag passierte es: Zwischen all den Büchern lag eins mit einem knallroten Punkt, und auf dem Cover stand:

„If Life is a Game, These are the Rules: Ten Rules for Being Human.“ von Cherie Carter-Scott

Ich konnte es kaum glauben. Eben noch hatte ich mir Spielregeln für das Leben gewünscht – und plötzlich hielt ich sie in der Hand.

Zehn Regeln für das Spiel des Lebens

Zurück im Hostel-Bett begann ich sofort zu lesen. Ich verschlang das Buch, diskutierte die Regeln mit anderen Reisenden und probierte sie im Alltag aus. Hier sind die zehn Regeln, die ich damals fand – und die mich bis heute begleiten:

1. Du bekommst nur ein Leben.

Keine Generalprobe, kein zweiter Durchlauf. Dies hier ist deine einzige Chance, mitzuspielen.

2. Du bekommst Lektionen.

Jede Erfahrung ist eine Einladung zum Lernen – mal sanft, mal hart.

3. Es gibt keine Fehler – nur Erfahrungen.

Alles bringt dich weiter, auch wenn es sich im Moment anders anfühlt.

4. Eine Lektion wiederholt sich, bis du sie gelernt hast.

Muster tauchen so lange auf, bis du hinschaust.

5. Lernen hört nie auf.

Solange wir leben, geht das Spiel weiter.

6. „Dort“ ist nicht besser als „hier“.

Das Glück liegt nicht irgendwo in der Zukunft. Es beginnt genau jetzt.

7. Andere sind deine Spiegel.

Jede Begegnung zeigt dir etwas über dich selbst.

8. Dein Leben liegt in deiner Verantwortung.

Du bist Spieler:in und Spielfeld zugleich.

9. Alle Antworten liegen in dir.

Nicht im Außen, nicht in Ratgebern – sondern tief in dir selbst.

10. Du wirst sie vergessen … und dich jederzeit erinnern können.

Die Regeln verschwinden im Alltag, aber sie sind nie weg. Manchmal braucht es nur einen kleinen Impuls, um sie zurück ins Bewusstsein zu holen.

Du bekommst, was du brauchst 

Das Leben schenkt uns manchmal genau das, was wir gerade brauchen – und zwar auf unsere Weise. Ich hatte von Spielregeln geträumt. Und dann lagen sie da, mitten in einem Billig-Buchladen am Bahnhof, mit einem roten Punkt auf dem Cover. Zufall? Vielleicht. Geschenk? Ganz bestimmt.

Bis heute begleiten mich diese Regeln, wenn das Leben mich herausfordert. Und jedes Mal frage ich mich: Welche davon ist gerade meine Lektion?

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